Die Eigenfettbehandlung bei Arthrose ist eine regenerative Therapie, die körpereigenes
Fettgewebe, das reich an Stammzellen ist, in die betroffenen Gelenke injiziert, um Schmerzen zu
lindern und das Fortschreiten der Arthrose zu verzögern. Diese Methode, oft als
Stammzellentherapie mit Eigenfett bezeichnet, wird als minimal-invasiv angesehen und kann
ambulant durchgeführt werden, wobei die Entnahme des Fetts meist am Bauch oder an den
Hüften erfolgt.
Wie funktioniert die Eigenfettbehandlung bei Arthrose?
Entnahme des Eigenfetts:
Eine geringe Menge Fettgewebe wird unter lokaler Betäubung, typischerweise aus dem Bauch
oder der Hüfte, entnommen.
Aufbereitung des Fettes:
Das entnommene Fett wird speziell aufbereitet, um Stammzellen, Wachstumsfaktoren und
andere regenerative Bestandteile zu konzentrieren. Verfahren wie Lipogems sind hierfür bekannt.
Injektion:
Das aufbereitete Eigenfett wird in das arthrosegeschädigte Gelenk injiziert.
Vorteile und Ziele der Eigenfettbehandlung:
Schmerzlinderung:
Die Injektion von Stammzellen und Wachstumsfaktoren kann Entzündungen reduzieren und die
Schmerzen lindern.
Regeneration:
Die Stammzellen im Eigenfett können die Bildung neuer Knorpelzellen anregen und zur
Regeneration von geschädigtem Gewebe beitragen.
Verzögerung des Fortschreitens:
Die Therapie kann das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen und potenziell die
Notwendigkeit einer Prothese hinauszögern.
Geringes Abstoßungsrisiko:
Da körpereigenes Gewebe verwendet wird, ist das Risiko einer Abstoßung sehr gering.
Wichtige Hinweise:
Die Eigenfetttherapie ist nicht in allen Fällen der alleinige Behandlungsansatz, sondern
kann Teil eines umfassenderen Therapiekonzepts sein, das auch Physiotherapie,
angepasste Ernährung und gegebenenfalls Medikamente umfasst.
Die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit wird ständig weiterentwickelt, und es
gibt Hinweise auf positive Langzeitergebnisse, obwohl die Zulassung in Deutschland für
Arthrosebehandlungen mit Eigenfett als ATMP (Advanced Therapy Medicinal Product)
komplex sein kann.
Die Behandlung wird meist ambulant durchgeführt und hat in der Regel eine kurze
Regenerationszeit.